... sind bewusster Umgang mit den Früchten, Zeit und Erfahrung gefragt. Danach machen sich Stolz und Freude breit!
Während der letzten heißen Sommerwochen gelangen die Trauben zu ihrer Reife. Die Winzer sind laufend in den Weingärten, um nach dem Rechten zu sehen und Hand anzulegen, wo es notwendig ist. Vieles regelt die Natur von alle - darauf können wir vertrauen. Wenngleich immer wieder bei Gewitterfronten und Tiefs ein Zittern und Hoffen angesagt ist, dass nach dem Regen keine Hagel sondern wieder Sonnenschein kommen möge. Heuer ist es in unserer Region bisher gut gegangen - die Trauben hängen fast reif an den Stöcken. Manches Spinnennetz verdeckt die Sicht und lässt nur die Pracht der Trauben erahnen. Bald beginnt die Ernte - der größte Moment im Weinjahr. Nach (einem Großteil) der getanen Arbeit und der erfüllten Hoffnung, dass die Natur das Nötige dazu beiträgt, kann die Ernte eingefahren werden. Stolz und Freude machen sich breit, wenn sich die WinzerInnen bewusst Zeit dafür nehmen.
In der Konzentrativen Bewegungstherapie sind es auch immer wieder der bewusste Umgang und die notwendige Zeit, die uns ein Stück weiter und näher zu uns selbst bringen. Gerade der Faktor Zeit kommt oft zu kurz. Am liebsten sollte alles gleich und sofort geschehen. Psychische Erkrankungen und "Tiefs im Leben" haben meist eine lange Vorgeschichte. Daher sind in der Phase der Psychotherapie Geduld und Zeit gefragt. Wie in der Landwirtschaft kann die Ernte erst nach einige Zeit und "getaner Arbeit" eingefahren werden. Dann sind Freude und Stolz umso spürbarer und am eigenen Körper erlebbar. Die bewusste Ernte im Leben nach schwierigen oder intensiven Zeiten trägt zu einem Wohlgefühl bei - ohne Einschränkungen stolz auf sich auf das Geleistete, Geschaffte oder Erlebte zu sein.